ACTA: Europaweite Proteste am 11. Februar 2012

Polen hat es vorgemacht: Landesweite Proteste haben die polnische Regierung dazu bewegt, die Ratifizierung des ACTA-Vertragswerks auszusetzen. Letzten Samstag trotzten viele Menschen in Schweden, Slowenien und in der Tschechischen Republik der Kälte und gingen auf die Straße, um gegen ACTA zu demonstrieren. Kommenden Samstag, dem 11. Februar, sind weitere, europaweite Proteste geplant. So auch in Österreich.

Weitersagen und hingehen!

Eine Übersicht über alle Demonstrationen mit weiteren Informationen befindet sich im STOPP-ACTA Wiki, inklusive einer beeindruckenden Karte, wo alle Aktionen eingezeichnet sind.

ACTA Landkarte mit allen Aktionen

Update 6.2.2012: Tschechien hat die Ratifizierung ebenfalls ausgesetzt.

Update 7.2.2012: Auch die Slowakei setzt die Ratifizierung aus.

Update 9.2.2012: Lettland hat die Ratifizierung auch gestoppt.

Update 10.2.2012: Deutschland will ACTA-Abkommen vorerst nicht unterzeichnen.

Update 11.2.2012: Vielen Dank für die zahlreiche Teilnahme an den Demonstrationen! Hier ein paar Eindrücke aus Wien:

Originalfoto der Headergrafik: (cc-byPierre-Selim

Jetzt ACTA stoppen!

ACTA Symbol

Es scheint, als müsse derzeit die Freiheit des Internets – und damit in Wirklichkeit die Grundrechte seiner Nutzerinnen und Nutzer – an allen Ecken und Enden (und  gegen viele Akronyme) verteidigt werden. In den Vereinigten Staaten wurden durch Online-Massenproteste die Gesetzesentwürfe SOPA und PIPA zumindest für den Moment erfolgreich verhindert, in Europa versucht man das Gleiche gegen ACTA und die Vorratsdatenspeicherung. Die österreichische Regierung möchte trotzdem in den kommenden Wochen das ACTA-Abkommen unterzeichnen.

Was ist ACTA?

Dieses englischsprachige Video mit deutschen (und weiteren) Untertiteln fasst ACTA gut zusammen:

Hier gibt es weitere lesenswerte Informationen über ACTA:

Was tun gegen ACTA?

Das ACTA-Handschellen-Symbol stammt von VIBE!AT.

Sicherheit in offenen WLANs

WLAN Sicherheit

Während private WLANs am besten mittels WPA2 und einem langen Schlüssel geschützt werden sollten, ist dies bei drahtlosen Netzen, die für die Allgemeinheit bestimmt sind (so wie auch unseres), aus Gründen der einfachsten Benutzbarkeit und Kompatibilität oft nicht sinnvoll.

Spätestens seit der Veröffentlichung einer Erweiterung für den Browser Firefox namens Firesheep vor circa einem Jahr wissen wir, dass es ohne viel Aufwand möglich ist, Onlinesitzungen von anderen Personen im selben Netzwerk zu kapern und damit zum Beispiel deren Facebook-Nutzerkonten zu übernehmen.

Wie kann man sich also in offenen WLANs vor solchen Angriffen schützen?

HTTPS

HTTPS bedeutet, dass über die Kommunikation zwischen Computer und Online-Dienst sozusagen ein verschlüsselter Schutzschirm gespannt wird, der ein Auslesen der übertragenen Daten verhindern soll. Möglich wird dies durch das sogenannte SSL oder TSL Protokoll. Während dieses Sicherheits-Protokoll bei Online-Banking oder Shopping schon lange Standard (und verpflichtend) ist, bieten die großen Social Media Plattformen die Möglichkeit erst seit relativ kurzer Zeit an.

Bei Google+ ist die Verbindung von Haus aus über HTTPS geschützt, hier muss also nichts getan werden. (Wer übrigens auch seine Google-Suchen schützen will, kann dies über https://encrypted.google.com/ tun.)

Bei Facebook kann man HTTPS unter KontoeinstellungenSicherheit → „Sicheres Durchstöbern“ aktivieren.

HTTPS bei Facebook

Bei Twitter befindet sich die entsprechende Einstellung unter EinstellungenReiter „Konto” → „Nur HTTPS”.

HTTPS bei Twitter

Ob Sie mit Ihrem Browser über HTTPS verbunden sind, erkennen Sie, wenn vor der Adresse statt dem http:// ein https:// steht. Viele Browser kennzeichnen sichere Verbindungen darüber hinaus auch oft mit einem Schlosssymbol oder/und einer farbigen Adressleiste:

HTTPS Browser Symbole

Hinweis: Falls Sie eine HTTPS-Seite als Startseite in ihrem Browser verwenden, kann es sein, dass die Freewave-Willkommensseite nicht automatisch erscheint. In diesem Fall einfach mit dem Browser zu https://welcome.freewave.at gehen oder eine unverschlüsselte Seite aufrufen. Sie werden dann automatisch zur Freewave-Willkommensseite umgeleitet.

E-Mails

Natürlich sollten auch E-Mails geschützt übertragen werden. Bei GMail sollte dies automatisch der Fall sein, bei GMX muss diese Möglichkeit händisch aktiviert werden, indem man sichere Server angibt (Anleitung). Falls Sie sich nicht sicher sind, ob Sie bereits verschlüsselt auf Ihre E-Mails zugreifen oder wie man dies aktivieren kann, kontaktieren Sie bitte Ihren E-Mail-Provider.

VPN

Nachdem über Freewave auch Verbindungen zu VPNs möglich sind, können Sie sich darüber jederzeit zu Ihrem Firmen- oder Heimnetzwerk verbinden. Verschlüsselte VPN-Verbindungen können ebenso nicht einfach abgehört oder gekapert werden.

Alles für den Gast 2011

Alles für den Gast 2011

Selbstverständlich sind wir auch dieses Jahr bei der „Alles für den Gast” Messe in Salzburg anzutreffen. Diese findet vom 5. bis 9. November wieder im Messezentrum Salzburg statt. Gerne zeigen wir am üblichen Stand 601 in Halle 7 Interessierten die Funktionsweise und Vorteile von Freewave. Wir freuen uns auf zahlreichen Besuch!

Gast Messe Lageplan

Heimat bist du großer Brüder

Überwachungskamera an der Hausmauer mit der Schrift „Wir bitten dich, überwache uns” darunter

Welche Verschärfungen die österreichische Regierung unter dem Namen „Anti-Terror-Paket” für das sogenannte Sicherheitspolizeigesetz vorgesehen hat, fasst Heise.de in einem Artikel schön zusammen. Die geplanten Änderungen setzen das langsame, aber stete Untergraben von Bürgerrechten und der Säulen des Rechtsstaats fort:

Die Handy-Peilung und Auswertung von Vorratsdaten ohne richterliche Genehmigung (Paragraph 53 Absatz 3b SPG) soll auch auf ungefährdete Begleitpersonen ausgedehnt werden. Bisher durften nur Handys von Personen gepeilt werden, die die Behörde selbst für gefährdet hielt.

Ebenfalls erwähnt wird, dass 2007 „die überraschend in einer Nationalratssitzung zu später Stunde verabschiedete Änderung des Sicherheitspolizeigesetzes besondere Aufregung verursachte. Genau wegen dieser Änderungen hat Freewave 2008 den Verfassungsgerichtshof angerufen, um ein Gesetz­prüfungs­verfahren einzuleiten und die entsprechenden Bestimmungen des Sicherheits­polizei­gesetzes als verfassungswidrig aufzuheben. Leider ohne Erfolg.

Deswegen schließen wir uns der BürgerInneninitiative zur Abschaffung der Vorratsdatenspeicherung an. Weiteres Ziel dieser Kampagne ist es, dass „sämtliche Terrorgesetze in Österreich evaluiert und gegebenenfalls abgeschafft werden”. Unsere Empfehlung: Informieren, mitmachen und weitersagen!

Update: Der Artikel „Trojanische Sitten” im Profil zeigt sehr deutlich weitere Gründe auf, die Initiative zu unterstützen.

Ebenfalls empfehlen möchten wir die Big Brother Awards, die am 25. Oktober im Rahmen einer Gala im Rabenhof Theater in Wien an glänzende Negativ-Beispiele in Sachen Datenschutz und Überwachung überreicht werden.

An dieser Stelle möchten wir auch das bekannte Video „Du bist Terrorist.” von Alexander Lehmann zeigen. Es bezieht sich zwar auf Deutschland (wo übrigens die Vorratsdatenspeicherung 2010 als verfassungswidrig eingestuft wurde), ist aber für Österreich nicht weniger wahr und relevant.

Die oben gezeigte Hausmauer befindet sich übrigens in Linz.
Foto: (cc) a_kep/Flickr